Dienstag, 12. Oktober 2010

Wie über Nobelpreise berichtet wird

Auf Seite 21 wird im Artikel "Die Theorie zu den Hartz-Reformen" über die Vergabe des Wirtschaftsnobelpreis für die Arbeit zu Suchmärkten berichtet. Nun kenne ich diese Arbeiten nicht, aber es ist schwer vorzustellen, dass sie so undifferenziert sind wie die Berichterstattung in diesem Artikel.

Durch eine Politik des Förderns und Forderns, aber auch durch eine effizientere, Suchkosten reduzierende Arbeitsvermittlung kann die Dauer der Arbeitslosigkeit verkürzt werden. Darum geht es bei Hartz IV. Leistungsausweitungen führen letztlich zur Verlängerung der Arbeitslosigkeit.

Das wäre glaubwürdig, wenn die Anzahl der offenen Stellen in der gleichen Größenordnung wäre wie die Arbeitslosigkeit, oder offene Stellen lange Zeit mangels Bewerbern unbesetzt blieben. Beides ist nicht der Fall.

Tatsächlich ist ein effizienter und transparenter Arbeitsmarkt eine feine Sache, aber politisch jetzt darauf zu setzen ist falsch. Genau darauf hat die Politik die letzten 10 Jahre schon gesetzt. Also sind inzwischen entweder alle Schwächen ausgeräumt oder die Politik ist einfach nicht in der Lage, die verbleibenden Schwächen auszuräumen.

Abgesehen davon: auch ein noch so effizienter Arbeitsmarkt kann keine neuen Arbeitsplätze schaffen. Letztlich sind die ganzen im Zitat angepriesenen Maßnahmen nur Quacksalberei wenn es darum gehen soll, die Arbeitslosenquote signifikant zu senken.

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